Grundwissen über die Juden, den Staat Israel und die damit verbundene biblische Herausforderung für Christen

Vorgeschichte des Staates Israel

Seit der Römerzeit

Den Namen Palästina erfanden die Römer 135 n. Ch. für ihre Provinz Judäa nach einem heftigen Aufstand der Juden (Kaiser Hadrian), damit des Namens Juda nicht mehr gedacht werde. Es gab aber zu allen Zeiten Juden im Land, unter wechselnden Herrschern und wechselnder Toleranz. Nach den heidnischen Römern ab 400 christliche Byzantiner, 638 bis 1071 moslemische Araber. 1099 bis 1187 bzw.1291 Kreuzfahrer, weiters  Seldschukken, Perser, Mongolen, von 1291 bis 1516 Mamelucken. Die Kreuzfahrer hatten zwar die Juden von 300 000 Familien auf 1000 Familien dezimiert, aber nach ihnen siedelten sich wieder Juden an und seit 1200 bestand wieder eine kontinuierliche Synagoge in Jerusalem.

400 Jahre Türkenherrschaft: Von 1517 bis 1917

Syrien/Palästina ist Teilprovinz des osmanischen Reiches. Nach einer anfänglichen Glanzzeit ab 1700 Zerfall der politischen Zentralgewalt und der Wirtschaft. Unsicherheiten, überhöhte Steuern. Verwahrlostes, verödetes Land, Sümpfe, Malaria. Juden vor allem in den 4 Heiligen Städten, nur wenige jüdische  Dörfer überlebten die unsicheren Zeiten. (Z.B. Pekiin in Galiläa) Auch die arabischen Bauern und die arabisierten Christen hebräischen und aramäischen Ursprungs lebten äußerst ärmlich und bedroht von räuberischen Beduinen, von Krankheiten und der unsicheren Rechtslage.

Das 19. Jahrhundert

Das Land war total verödet und äußerst dünn besiedelt. (Reisebeschreibungen aus dem 19.Jahrhundert: 1850, britischer  Konsul: Das Land ist zu einem Großteil unbesiedelt, es braucht dringend eine Bevölkerung. 1867, Mark Twain: Die unbevölkerten Wüsten Galiläas, bis zum Tabor sahen wir kein menschliches Wesen.   ….... in der Ebene Jesreel nicht ein einziges Dorf.

Vor dem Hintergrund mörderischer Pogrome im Osten, des rassistisch nationalen Denkens im Westen Europas und des zerbröckelnden türkischen Reiches mit der Wiedererstehung der Balkanstaaten entsteht an verschiedenen Orten gleichzeitig der Zionismus, das Bestreben, dass auch die Juden wieder ein Volk in ihrer alten Heimat werden, wie sie es all die Jahrhunderte festgehalten und wie es die Propheten vorausgesagt haben. Viele Christen fördern die Idee auf Grund der Bibel, auch der Schweizer Henry Dunant. Während aus Russland die ersten Pioniere einwandern, den Boden in Israel bearbeiten und großteils an Malaria dahinsterben, bemüht sich der Wiener Theodor Herzl auf politischer Ebene und macht das Anliegen zum Thema, wobei er noch keine Araberfrage erkennen kann. Er versucht, vom türkischen Sultan eine Autonomie und von europäischen Mächten ein Protektorat zu bekommen.

1919/20 Friedensverträge nach dem ersten Weltkrieg, als die ehemals osmanische (türkische) Landkarte verändert wurde: Das war das Zeitfenster, in der der Traum und die jahrtausendealten Prophetien ins Reale rückten: Der Völkerbund beauftragte Großbritannien, das Land Palästina zu verwalten, um die Schaffung einer Heimstätte für das jüdische Volk voranzutreiben. Durch dieselben Friedensverträge entstanden viele neue arabische Staaten. Es erwachte ein arabisches Nationalgefühl, und dieses wandte sich zusammen mit moslemischem Denken in der Folge gegen einen jüdischen Staat. Ein palästinensisches Volk hingegen gab es zu dieser Zeit nicht, nur verschiedenerlei Einwohner Palästinas. Für das entstehende Nahostproblem war die  Politik Großbritanniens von Bedeutung. Es hatte im 1. Weltkrieg nach verschiedenen Seiten einander widersprechende Zusagen gemacht.

Das Britische Mandat Palästina umfasste auch das ganze heute Jordanien. 1920 (bestätigt 1922) trennte Sir Winston Churchill 4 Fünftel des Mandatsgebietes ab und erfand das Königreich Transjordanien, als Lösung für das Versprechenskarusell der Briten im Weltkrieg. Da die Franzosen Syrien nicht an einen arabischen Thron abgeben wollten, schuf er eben ein neues Land und machte damit den Existenzkampf der Juden viel schwerer. Im verbliebenen schmalen Land schränkte G.B. die Einwanderung der Juden und den Landkauf für Juden ein, während die Araber vermehrt einwanderten. Bei jedem Massaker, das Araber inszenierten, wurden die Juden  mit weiteren Einwanderungseinschränkungen bestraft, die schließlich im Weißbuch von 1939 die schlimmste Form annahmen. Auch die Naziflüchtlinge wurden abgewiesen. Der Völkerbund wollte dagegen einschreiten, aber wegen des Krieges war kein Treffen mehr möglich. Nach dem 2.Weltkrieg durften die Überlebenden der KZs nicht einwandern. Die Schiffe wurden abgefangen und die Passagiere kamen wieder in Lager. Die UNO trat die Nachfolge des Völkerbunds an, schickte mehrmals Kommissionen ins Land und verschiedene Teilungspläne kursierten. Der, der gültig werden sollte wurde dann 1947 vorgelegt; für die Juden blieb darin nur mehr ein Zehntel des ursprünglichen Mandatsgebietes, und dieses wäre unverteidigbar gewesen. Deshalb wollte ihn eine jüdische Partei nicht akzeptieren, aber  Ben Gurion setzte sich mit seiner Partei durch und sagte ja dazu. Die Araber akzeptierten selbst diesen für sie vorteilhaften Plan nicht.

Am 14.Mai 1948 verließen die Briten das Land, Israel gab auf seinem Landesteil seine Staatsgründung bekannt, die Leute tanzten auf den Straßen: War das der Tag den der Prophet Jesaja vorausgesehen hat?

Wer hat so etwas je gehört, wer hat je dergleichen gesehen? Wird  ein Land  an einem einzigen Tag geboren, kommt ein Volk auf eimal zur Welt? Doch Zion, kaum in Wehen, hat schon ihre Kinder geboren. Jesaja 66,8

Eine zigfache arabische Übermacht zog noch in dieser Nacht los gegen Israel. 1948 werden die Waffenstillstandsgrenzen zur Staatsgrenze, wobei Jerusalems Altstadt an Jordanien fällt, das in seiner Besatzungszeit die uralten Synagogen vernichtete. In weiteren Verteidigungskriegen kommt es zu Gebietserweiterungen, bis das Land Israel schließlich das nach der Abtrennung Jordaniens1922 verbliebene Fünftel dessen umfasste, was der Völkerbund ursprünglich vorgesehen hatte, inclusive dem ganzen Jerusalem . Was aber im Sechstagekrieg 1967 dazu gewonnen wurde, gilt für die Welt seither als besetztes Gebiet: Das 1948 von Jordanien besetzte Judäa und Samaria, (aus jordanischer Perspektive Westbank genannt), und das von Ägypten besetzte Gaza. Das Bestreben der arabischen Bevölkerung dieser Gebiete um einen eigenen Staat gibt es erst nach 1967. Es wird inzwischen von der ganzen Welt unterstützt. Dieser Staat wird aber teilweise ganz offen nur als Etappe bezeichnet auf dem Weg zur gänzlichen Eliminierung des Judenstaates. Im Osloer Friedensprozess begann 1993 die schrittweise freiwillige Landabgabe der Israelis an die Palästinenser, was aber nicht den erhofften Frieden brachte und deshalb nur zögerlich weitergeführt wurde.  So blieb das Gebiet zerstückelt und Israel dachte, seine Bevölkerung vor den häufig einsickernden Terroristen mit Zäunen und Mauern schützen  zu müssen. Das System vereitelte zwar schon viele Anschläge, doch verschlechterte sich dadurch die Lage der Palästinenser und die Probleme scheinen schier unlösbar.

Jerusalem

ist seit 3000 Jahren wichtig für das Judentum; auch in der Diaspora wurde es nie vergessen. In den alt= und neutestamentlichen Prophetien lesen wir  von künftigen Ereignissen in einem jüdischen Jerusalem. (Sach 14,4: Und Seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, vor Jerusalem im Osten.) Keiner der vielerlei muslimischen Herrscher hat hingegen jemals Jerusalem zur Hauptstadt gemacht, Palästina war ein Anhängsel Syriens. Noch 1964 wurde Jerusalem bei der Festlegung der PLO-Charta überhaupt nicht erwähnt. Aber eine Woche nach dem Friedenshandschlag in Oslo 1993 sprach Jassir Arafat in Johannesburg über den Kampf um Jerusalem, der erst jetzt richtig losgehe. Warum ist es plötzlich so wichtig? Nach Aussagen muslimischer Führer geht es darum,  zu beweisen, dass der Koran wahr sei und nicht die Bibel. Die Einnahme Jerusalems und die Vernichtung der Juden sei ein notwendiger Schritt vor den anderen islamischen Fernzielen.

Antiströmungen gegen Gottes verkündetem Willen
Oft wird die Entstehungsgeschichte Israels entstellt und die Gegenwart auch. Seit der Gründung Israels gibt es eben ein neues Gewand für den alten Antisemitismus: Den politischen Antizionismus.  Da und dort trennt man sich endlich vom religiösen Antijudaismus, der die Juden viele Jahrhunderte lang diskriminierte, vertrieb und ermordete, und prangert auch den rassischen Antisemitismus an, der im furchtbaren Holocaust gipfelte. Indessen übersehen viele, dass es eine nahtlose Fortsetzung gibt, die genauso auf eine schreckliche „Endlösung“ abzielt. Christen sollten erkennen, dass diese zeitbedingten Ausdrucksformen einer geistlichen Aggressivität direkt gegen den Gott Israels und seine Heilspläne gerichtet sind. Deshalb ist es nicht nur wichtig, die Ersatztheologie abzulegen und Buße zu tun für die antisemitische Vergangenheit des eigenen Landes, sondern auch im Heute nicht daneben zu schauen. und nicht zu sagen: „Ich habe es nicht gewusst.“ (Spr 24,12)  Objektive Information ist wichtig und Lehre über das heutige Israel und das prophetische Wort, um dem Angriff der Medien die geschichtliche und biblische Wahrheit entgegenzusetzen und viele vor Mitschuld zu bewahren. Zu sehen, wie uralte Verheißungen in Existenz kommen, stärkt auch den Glauben.