Das Chanukka – Fest wird im Dezember gefeiert, gelegentlich trifft es mit Weihnachten zusammen.
Puzzleteile Geschichte
Ursprung des Festes
Nach Alexander des Großen Asienfeldzug (333vC) waren weite Teile der Welt „hellenisiert“ worden: Griechische Kultur, griechisches Denken waren in Mode und die griechische Sprache war verbreitet wie heute Englisch. -Das sollte sich später für die Verbreitung des Evangeliums positiv auswirken. – Es hatten sich unter Alexanders Generälen Nachfolgestaaten gebildet, auch Judäa war Teil von einem solchen. Die judäische Gesellschaft war gespalten: Hellenisierte „Moderne“ und toratreue Juden. Der Herrscher Antiochus IV. provozierte die Bibeltreuen mehr und mehr: Verbot der Beschneidung, die Deklaration seiner eigenen Göttlichkeit (Beiname Epiphanes) und heidnische Opfer im Tempel des Herrn. Mit diesen Ärgernissen ging Antiochus Epiphanes so weit, dass schließlich manche der Modernen mit dem Aufstand der Religiösen sympathisierten.
Dieser siegreiche Aufstand 168 vor Christus ist historische Tatsache, während Verlauf und Ursachen unterschiedlich gesehen werden. Sie werden hauptsächlich in den beiden Makkabäerbüchern beschrieben, die als apokryphe Schrift gelten. Bei den Bibelpuzzles steht, was das ist.
Bezugspunkte zum Heute
Erstens: In Deutschland wird ein Beschneidungsverbot aus humanistischen Gründen diskutiert, das wäre das Aus für Judentum in Deutschland, denn Beschneidung ist ein Bundeszeichen – siehe Bibelteil. Zweitens: In Israel hat wie zur Zeit Antiochus des 4. ein großer Teil der Menschen einen humanistischen und keinen religiösen Hintergrund und ist offen für alle Strömungen der Zeit wie damals die Hellenisten. Wie damals gibt es auch treue Befolger der Tora und auch vieler zusätzlicher Regeln, und gelegentlich spießt sich das. Die Gesellschaft ist sehr vielschichtig:
Schmelztiegel Israel
Es gibt es europäische und orientalische Juden, Aschkenasen und Sefarden, mit Hut, mit Kippa, mit Schläfenlocken oder modern; dunkelhäutige Äthiopier, Asiaten; Freidenker, Bibelgläubige und streng Orthodoxe und ständig neue Einwanderer.
In der Küche und in den Volkstänzen merkt man die Vielfalt aus aller Welt; die uralte hebräische Sprache wurde wieder lebendig und verbindet alle. Und auch wenn die Gruppen sich teils abschlossen oder noch abschließen, in den Schulen und beim Militär öffnen sich die Gruppengrenzen und ein neues Volk, buchstäblich von allen Enden der Erde zurück gekehrt, entstand und entsteht.
Bibelpuzzleteile
Apokryphe Schriften: Das 1. und 2. Buch der Makkabäer gelten als apokryphe Schrift. Was ist das? Etwa 100 n. Chr. legten jüdische Gelehrte nach langen Gesprächen und Gebeten fest, welche hebräische Schriften zum Kanon der von Gott inspirierten Bibel gehören. Andere Schriften waren zur Belehrung erlaubt, galten aber eben nicht als Bibel. Die katholische Kirche hat einige dieser anderen – apokryph genannten – Schriften in die Bibel aufgenommen, Luther und mit ihm die protestantischen Kirchen hielten und halten sich an den jüdischen Kanon. Ihrem Empfinden und ihrer Lehre nach passen die apokryphen Schriften in manchem nicht wirklich dazu. So kann man in der Einheitsübersetzung eben diese Makkabäerbücher sowie das Buch Sirach, Tobit , Judith u.a. lesen, nicht aber in der Lutherbibel oder der Elberfelder.
Bibellehre: Die Bündnisse des Herrn
Noch eine kurze Bibellehre zum erwähnten angedachten Beschneidungsverbot.
Gott schloss Bündnisse mit Israel und verlangte Zeichen des Bundes von der menschlichen Seite: Bei Abraham war es die Beschneidung der männlichen Nachkommen, 1 Mose 17, später bei Mose zusätzlich die Einhaltung des Sabbats, 2 Mose 31,32. Sonst sind die Zusagen an Abraham Isaak und Jakob ohne jegliche Bedingung und ewig, während der Segen im Sinaibund an das Einhalten der Gesetze geknüpft wird. Deshalb wird auch der neue Bund in Aussicht gestellt, der in die Herzen geschrieben wird. In Zusammenhang mit der Rückkehr der Juden findet man in 3 Mose 26,41-45 ein rührendes Detail. Sonst heißt es immer: Wenn sie umkehren, dann …. Aber an dieser Stelle will sich Gott ausdrücklich an den Bund mit Abraham und Jakob erinnern. Er will seinen Plan der Rückholung auf jeden Fall durchführen; dieser Bund ist ja ohne Bedingung.
Puzzles Brauchtum
Fest und Bräuche
Das Chanukkafest bezieht sich auf den oben erwähnten erfolgreichen Aufstand, genauer, auf die Wiedereinweihung des vom Heidenkönig entweihten und missbrauchten Tempels. (Chanukka heißt Einweihung, wie Kirchweihfest) Am Tag dieser Wieder-Einweihung des Tempels, zusammen mit der wieder erlangten jüdischen Souveränität über das Land, war das ganze Volk so fröhlich, dass man beschloss, die Erinnerung an diesen Tag jährlich zu feiern, so steht es im Makkabäerbuch.
Es ist damit keines der vom Herrn für Israel verordneten Feste, sondern eine Tradition. Eine sehr lange Tradition. Zur Zeit Jesu ist das Fest im Tempel gefeiert worden. Joh 10:22-23 2 Es war damals das Fest der Tempelweihe in Jerusalem; es war Winter. 23 Und Jesus ging in dem Tempel umher, in der Säulenhalle Salomos. Das sagt nun nichts über seine Meinung zu dem Fest aus; er war einfach anwesend im Tempelbereich, setzte sich mit den Pharisäern auseinander und lehrte.
Das heute im Zentrum des Festes stehende Chanukkawunder wird nicht im Makkabäerbuch, sondern erst in späteren Schriften überliefert, und zwar so: „Bei der Wiedereinweihung des geschändeten Tempels musste der goldene Leuchter – der durchgehend brennen sollte – wieder entzündet werden, natürlich mit genau nach Vorschrift hergestelltem reinen Öl. Es wurde solches gefunden, aber nur die Menge für einen Tag, und die schriftgemäße Herstellung dauerte acht Tage! Trotzdem zündete man den Leuchter an … und siehe da, er brannte mit dem bisschen Öl so lange, bis das neue Öl fertig war, acht Tage lang.“ Die heutige Festtradition ist ganz auf dieser Geschichte basiert. In Öl gebackene Latkes und Sufganiot (Kartoffelpuffer und Krapfen), ein eigener Leuchter, auf dem täglich eine Kerze mehr angezündet wird, und ein viereckiger Kreisel (Drehdel) mit den vier Anfangsbuchstaben für: Dort geschah (ein) großes Wunder. Das Fest dauert 8 Tage, aber es ist nicht arbeitsfrei.
Menora und Chanukkia
Sehr oft hat der Chanukkaleuchter, Chanukkia genannt, eine der Tempel-Menora nachempfunde Form. Diese hat aber 7 Arme, die Chanukkia hat 8 plus 1: Eine Kerze ist eigens zum Anzünden dabei. Es gibt auch Chanukkias mit ganz anderen Formen. Sie werden das ganze Jahr über in Ehren gehalten, aber nur zum Fest angezündet.